Ich bin gerade von einem fast dreiwöchigen Aufenthalt in Sai Babas Aschram in Indien zurückgekehrt. Zurück in Zürich zu sein, schien zunächst ein Kulturschock zu sein – aber nur auf den ersten Blick. Die Menschen sehen so gestresst aus, ihre Sorgen stehen ihnen ins Gesicht geschrieben. Angetrieben vom “monkey mind”.
Doch auch in Indien musste ich bisweilen sehr aufmerksam sein, um dies zu spüren und mich nicht in der Illusion des Getrenntseins zu verlieren:
Zum Beispiel, als ich in Seinem Tempel saß, und mich manchmal über das Chaos der Festbedingten Menschenmenge ärgerte, die um mich herum schrien und um die “besten” Plätze kämpften.
Doch inmitten des Lärms hörte ich die Stimme eines kleinen Vogels, der direkt über mir sein Lied sang. So schön, ein sehr weicher Ton. Ein leiser Ton, der sich, wie ich dann feststellte, im ganzen Tempel verbreitete. Der Ton war wie ein goldenes Band der Liebe, das alle und alles darin verband. Wie die Grundströmung, die allem Leben gibt.
Wenn ich jetzt in Zürich Leute herumlaufen sehe, weiss und spüre ich, dass die gleiche Liebe auch hier der Grundton ist. Ich muss nur meine Sinne öffnen, mich dafür öffen und zuhören. Wenn ich mit meinem ganzem Herzen zuhören, kann ich es sofort erkennen.
Es spielt keine Rolle, wo ich sitze: in einem belebten Tempel, auf einer belebten Straße in Europa, in einem stillen Wald. Wenn ich mein Herz öffne, spüre ich den Strom des inneren Friedens in mir fließen. Das verbindet mich mit Ihm, mir selbst und anderen. Ein sanfter Hauch von Frieden, die Leichtigkeit und Freiheit eines blauen Schmetterlings der fröhlich umherschwirrt, eine blühende Blume, ein kleiner Vogel der im Tempel singt, Mitgefühl für mich und andere, Vertrauen, Liebe zu dem, was ist, das Wissen, dass jeder seinen Weg findet, auch ich.
Om Sai Ram.